Beitrag erstellt: Juni 12, 2023

Casino Croupier – Studium oder Ausbildung nötig?

Der Casino Croupier ist als Mitarbeiter des Glücksspielcasinos verantwortlich für regelkonforme Abläufe aller Spiele am Tisch. Es gibt auch weibliche Croupiers.

Die Spielleiter regeln spieltechnische Angelegenheiten bei Kartenspielen wie Poker, Black Jack und Baccara sowie am Roulettetisch. Zwar bilden die meisten Casinos ihre Croupiers selbst aus, doch es gibt auch unabhängige Schulen unter anderem in der Schweiz und Österreich.

Wer kann Casino Croupier werden?

Von der Berufsgruppe wird tadelloses Auftreten verlangt, weil Croupiers mit ihrer Aura für die Seriosität und Autorität des Spielanbieters stehen. Gleichzeitig müssen sie Sympathieträger der Gäste sein. Ihnen gegenüber benötigen sie ein hohes Feingefühl. Das Spielen wird von starken Emotionen begleitet, weshalb Croupiers die entsprechende soziale Intelligenz mitbringen müssen.

Als selbstverständliche Voraussetzung gilt das tadellose äußere Erscheinungsbild, das zur Etikette des Betreibers passt. Das gilt selbstverständlich auch, wenn die Spieler über das Internet auf die Angebote zugreifen wie etwa in einem Online-Casino Deutschland. Dort gibt es auch Angebote mit echten Croupiers, die genauso seriös und gepflegt wie in den stationären Spielbetrieben auftreten müssen.

Ausbildung von Croupiers

Die Spielbanken bieten eigene Ausbildungen an. Darüber hinaus gibt es in der Schweiz und in Österreich renommierte Rouletteschulen. Die grundlegenden Fähigkeiten kann ein Croupier in rund drei Monaten erlernen, es gibt aber auch längere Ausbildungen mit einem Zeitrahmen zwischen vier und acht Monaten.

Die Auszubildenden müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Sie üben beispielsweise das Bedienen von Spielautomaten, das richtige Stapeln von Jetons und das Zuschieben der Chips an die Spieler mit dem Râteau (Rechen des Croupiers), ohne dass dabei die Türmchen zusammenfallen. Geschick ist also auch gefragt. Praktische Übungen finden in echten Spielbanken statt. Es gibt während der Ausbildung eine Zwischenprüfung, sie schließt mit einer theoretischen und einer praktischen Abschlussprüfung und bei deren Bestehen mit einem Zertifikat ab. Ausbildungsinhalte sind laut der Schweizer Gaming School:

Englisches Roulette

  • Präsentation des Spiels
  • Vielfalt der Spielregeln
  • interne Vorschriften und Verfahren der Casinos
  • Token-Handhabung, -Schneiden und -Versand
  • Eingewöhnung in den Zylinder und die Spielmatte
  • schnelles Kopfrechnen
  • Sicherheitsverfahren, Beobachtung und Min/Max
  • Spielverlauf und Geschwindigkeit
  • Auswertung des Spiels

Black Jack, Texas Hold'em Poker, Stud & Ultimate

  • Präsentation, Spielregeln, Vorschriften und Token-Handhabung wie oben
  • Handhabung, Verteilen und Mischen von Karten
  • Spielregeln und -techniken
  • Berechnungen für einzelne Kartenspiele
  • Sicherheitsverfahren
  • Gewinnkalkulation und Auswertung

Allgemeine Kenntnisse

  • Sozialkonzept: Glücksspielprävention bei Suchtgefahr
  • Geldwäschegesetze einzelner Staaten
  • videopädagogische Unterstützung mit personalisierter Nachbereitung
  • Animation des Spieltisches
  • Verhaltensweisen am Tisch, Selbstvertrauen und Einstellung
  • Vielfalt von Casinos, interne Hierarchien

Die modernen Croupierschulen wie die Schweizer Gaming School im Schweizer Ort CH-1907 Sachsen (Kanton Wallis) haben die Ausbildung auf eine solide Grundlage gestellt. Über Jahrhunderte bildeten die Spielbanken ihre Croupiers ausschließlich selbst aus, was zu einem recht unterschiedlichen Niveau zwischen einzelnen Betrieben führen konnte.

Die Interessenten dienten sich innerhalb ihres Casinos hoch, indem sie als Page im Spielsaal, als Rezeptionist, als Türsteher oder Büroaushilfe anfingen und dann allmählich an die Spieltische durften, wenn sie ihre Loyalität und Teamfähigkeit sowie beste Umgangsformen bewiesen hatten. Doch der Beruf verlangt noch einiges mehr, worauf die Ausbildungsinhalte des 21. Jahrhunderts eingehen. Zwei Bereiche sind relativ neu, aber durch gesetzliche Regelungen enorm bedeutsam: die Suchtprävention und das Verhindern von Geldwäsche.

Ist die Ausbildung zum Croupier schwer?

Nach einschlägigen Berichten ist sie durchaus anspruchsvoll und wird nicht ohne Weiteres bewältigt. Genaue Zahlen publizieren die Croupier-Schulen nicht, aber vermutlich bestehen mehr als die Hälfte aller Teilnehmenden an den Seminaren die Abschlussprüfung nicht. Die hohen Anforderungen sind durchaus berechtigt, weil der Beruf sehr anspruchsvoll ist. Im Casino herrscht permanenter Stress, gleichzeitig müssen die Croupiers das Geschehen sehr aufmerksam verfolgen und dürfen sich keine Fehler erlauben. Darüber hinaus entsteht eine höhere Belastung durch unregelmäßige Arbeitszeiten.

Was verdienen Croupiers eigentlich?

Es gibt in den Spielbanken für die Croupiers ein eigenes Tarifsystem. Ihre Gehälter generiert das Casino aus den Troncgeldern. Das sind Trinkgelder der Spielbankbesucher, die sie in der Regel bei einem Gewinn freiwillig geben.

Der Tronc fällt monatlich uneinheitlich aus, weshalb die Spielbank dem Croupier ein kleines Grundgehalt und einen Tronc-abhängigen Gewinnanteil auszahlt. Diesen kann jeder Croupier durch sein freundliches Auftreten positiv beeinflussen. Das Grundgehalt variiert zwischen einzelnen Casinos und hängt auch von der Position des Croupiers ab. Die Einkünfte sind nicht so hoch, wie man es aufgrund des Umfelds vermuten würde:

Einstiegsgehälter sollen sich zwischen rund 1.450 bis 1.600 Euro bewegen, erfahrene Croupiers kommen auf 5.000 Euro monatlich, allerdings nur in guten Monaten. Das ist ein Bruttogehalt, von dem Steuern und SV abzuführen sind.

Welche grundsätzlichen Voraussetzungen gelten für die Ausbildungs- und Berufseinstieg?

Die Casinos und auch schon die Ausbildungsstätten verlangen ein makelloses Führungszeugnis und den Nachweis, dass die Bewerber schuldenfrei sind. Sie sollen über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen und in einigen Casinos Referenzen eines vorherigen Arbeitgebers vorlegen (sogenannter Leumund). Wenn sie die Abschlussprüfung der Croupier-Ausbildung bestanden haben, werden sie zunächst als Jungcroupiers probeweise angestellt, wofür manche Spielbanken kein Grundgehalt zahlen.

Diese strengen Zugangsvoraussetzungen führen dazu, dass diejenigen Croupiers, die sich im Beruf behaupten, über eine hohe fachliche Qualifikation, einwandfreie Arbeitstechniken und eine absolute Selbstbeherrschung verfügen. Spieler können ihrem Croupier grundsätzlich vertrauen.

Er muss verschwiegen und loyal sein sowie Abstand zu den Gästen außerhalb des Casinobetriebs halten. Am Spieltisch werden Croupiers von Vorgesetzten und Kollegen niemals mit ihrem Namen angesprochen. Sie bleiben anonym. Das soll verhindern, dass ein betrügerischer Spieler mit dem Croupier Kontakt aufnimmt, um gemeinsam das Spiel zu manipulieren.

In deutschen Spielbanken tauchen zudem Beamte der Steuerbehörden auf, die den korrekten Spielbetrieb kontrollieren. Auch mit diesen pflegen die Croupiers keinerlei Kontakt. Selbst untereinander sollen Croupiers keine privaten Verhältnisse pflegen. In den meisten Spielbanken gehört das zu den Usancen.

Fazit

Die Ausbildung zum Croupier oder zur Croupière (weibliche Form) dauert nicht sehr lange, ist aber anspruchsvoll. Nicht alle Kandidaten bestehen sie. Für die Spieler bringt das viel Sicherheit, weil Croupiers durch den streng geregelten Zugang als äußerst zuverlässig gelten dürfen.