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Puh, endlich ist der letzte Karton ausgeräumt, die letzte Deckenleuchte angeschlossen und das Bett ist auch schon einzugsbereit. Du bist, wie man so schön sagt, in deiner wahrscheinlich ersten Wohnung nach dem „Hotel Mama“ angekommen. Doch selbst, wenn du jetzt gerne in den kommenden Tagen die letzten dekorativen Feinheiten erledigen würdest, so steht doch noch einiges an Arbeit auf der Agenda, bevor du dich vollends in den Alltag des Studentenlebens stürzen kannst.
Strom und Heizung sind Themen, mit denen du dich vermutlich noch niemals auseinandersetzen musstest – außer vielleicht bei der Frage, wie hoch du die Heizung an kalten Wintertagen drehen sollst. Dass du ein warmes Zuhause mit Stromversorgung hattest, war für dich bestenfalls immer eine Selbstverständlichkeit. Das wird sich nun ändern, doch keine Sorge, denn ohne Strom oder Heizung wirst du auch in deiner Studentenbude nicht dastehen. Du wirst sie fortan aber selbst finanzieren und eventuell auch vertraglich regeln müssen. Ein erster wichtiger Schritt hierfür ist es, den Mietvertrag vor (!) dem Unterzeichnen im Detail zu lesen. Darin sind nämlich alle Nebenkosten aufgeführt, die du bezahlen musst. Einige davon sind fix, andere wie jene für den Wasserverbrauch variabel. Für solche variablen Kosten, wozu auch Strom und Heizung gehören, leistest du eine geschätzte Vorauszahlung und erhältst jährlich eine Nebenkostenabrechnung. Daraus ergibt sich meist eine Nachzahlung oder Erstattung sowie eine Anpassung der Vorauszahlung.
So weit, so gut. Bleibt aber die Frage offen, was du noch tun musst, wenn es um solche Versorgerverträge geht? Ganz einfach: Erst einmal musst du prüfen, welche Rechte und Pflichten du bezüglich der Heizung hast. Deine Pflichten musst du natürlich erfüllen, um keine Streitigkeiten mit dem Vermieter oder Folgekosten zu riskieren, beispielsweise für eine Schimmelentfernung. Zu deinen Rechten gehört hingegen je nach Heizungstyp, deinen Versorger selbst auszusuchen, beispielsweise den Gasanbieter. Ist dies der Fall, bist du bei deinem Einzug in der Regel automatisch bei dem örtlichen Grundversorger. Dadurch besteht niemals das Risiko, dass die Heizung nicht funktioniert, sondern du besitzt sozusagen automatisch einen Versorgervertrag. Nur ist der Grundversorger oftmals vergleichsweise teuer. Wenn du also zu einem anderen Anbieter wechselst, kannst du dadurch viel Geld sparen – sehr viel Geld. Es lohnt sich deshalb, einmal zu Beginn sowie immer wieder im Abstand von einigen Jahren die Preise zu vergleichen und gegebenenfalls den Versorger zu wechseln. Dank Internet geht das heutzutage spielend leicht und du profitierst zusätzlich von Aktionen wie einem Neukundenbonus. Mehrere hundert Euro pro Jahr kannst du dadurch schnell einsparen.
Selbiges gilt für den Strom, denn dort hast du in der Regel immer die freie Anbieterwahl, unabhängig vom Mietvertrag. Auch hier bist du zu Beginn automatisch beim Grundversorger, sofern du keinen bestehenden Vertrag übernimmst, beispielsweise vom Vormieter. Erneut musst du also keine Angst haben, dass plötzlich kein Strom mehr aus der Steckdose kommt. Doch ein Preisvergleich kann ebenfalls zu einer dreistelligen Ersparnis pro Jahr führen. Wichtig ist deshalb auch beim Strom, dass du die praktischen modernen Möglichkeiten nutzt, um online nach dem günstigsten Anbieter zu suchen und diesen bequem sowie schnellstmöglich zu wechseln. Sollte es bei einem solchen Versorgerwechsel zu einer Lücke kommen, sprich kein Anbieter ist gerade für dich zuständig, bist du automatisch wieder beim Grundversorger. Dass viele Menschen aus Angst vor Stromausfällen keinen Anbieterwechsel vornehmen, ist daher ein weit verbreiteter Irrtum, der dich viel Geld kosten kann – und dem du deshalb in deiner ersten eigenen Wohnung sowie in Zukunft niemals verfallen solltest.
Zugegeben: Solche Verpflichtungen gleich zu Beginn machen nicht unbedingt Spaß und entsprechen wahrscheinlich nicht dem Studentenleben in völliger Freiheit und mit durchfeierten Nächten, das du dir erträumt hattest. Doch keine Sorge, auch diese wird es schon bald geben, doch bedeutet die erste eigene Wohnung eben auch Verpflichtungen. Und je früher du diesen nachkommst, desto schneller kannst du die neugewonnene Freiheit in vollen Zügen genießen. Zu diesen Verpflichtungen gehört auch der Gang zu den Ämtern. Wichtig ist vor allem, dass du dich innerhalb der vorgegebenen Frist nach dem Umzug bei der zuständigen Meldebehörde der Stadt oder Gemeinde ummeldest. Diese ist je nach Wohnort verschieden, liegt aber in der Regel zwischen einer und drei Wochen. Je schneller, desto besser, lautet daher die Devise. Meistens findest du das zuständige Amt im Rathaus. Zwar zeigen sich einige Ämter kulant, wenn du etwas später kommst – doch es kann auch ein Ordnungsgeld in Höhe von mehreren hundert Euro drohen und dieses ist vermutlich in deinem knappen Studentenbudget nicht inbegriffen.
Je nach individueller Situation können zudem weitere Behördengänge notwendig sein: Wenn du beispielsweise ein eigenes Auto besitzt, musst du dieses nach deinem Umzug ebenfalls ummelden. Selbiges gilt beim Finanzamt, wenn du steuerpflichtig bist, weil du vielleicht für einen Nebenjob ein kleines Gewerbe betreibst. Prüfe also, welche Pflichten du in deiner individuellen Situation hast und achte darauf, diese vollständig zu erfüllen. Dann kannst du schon bald dein Studentenleben unbeschwert genießen. Zudem musst du dich bei vielen weiteren Vertragspartnern wie Versicherern oder deinem Handyanbieter ummelden, damit diese deine neue Adresse kennen. Aber dazu später mehr.
Maximale Freiheit – das wird in deinem Studentenleben nicht nur bedeuten, die Nächte durchzufeiern oder Gäste einzuladen, wann immer du willst. Du wirst stattdessen auch viele chillige Abende und Wochenenden verbringen, bei denen du stundenlang vor dem Fernseher sitzt, ohne dass deine Eltern irgendwann meckern. Einfach mal chillen, lautet daher die Devise vieler Studenten am verkaterten Sonntag, in den Wintersemesterferien bei schlechtem Wetter oder wenn ihnen in den Sommersemesterferien manchmal nicht der Sinn nach einem bedeutungsvollen Zeitvertreib steht. Was du dafür brauchst, ist natürlich ein Fernsehprogramm auf die eine oder andere Weise. Folgende Möglichkeiten stehen dir diesbezüglich zur Verfügung:
• Digitaler Satellitenempfang durch eine entsprechende Antenne auf dem Dach oder an der Hauswand. Ist diese nicht vorinstalliert, musst du dir eine Genehmigung vom Vermieter einholen, falls du diese selbst anbringen möchtest. Der Vorteil: Nach der einmaligen Installation fallen keine laufenden Kosten für das Fernsehprogramm an.
• Antenne für den Empfang digitaler Fernsehprogramme, die mittlerweile fast überall zur Verfügung steht. Dafür brauchst Du aber ein spezielles Empfangsgerät und die Anzahl an Fernsehsendern ist deutlich eingeschränkt. Jedoch fallen auch hier keine weiteren Kosten pro Monat an.
• Kabel als klassischer Fernsehanschluss, wie er von vielen Mietern in Deutschland genutzt wird. Auch dafür brauchst du ein spezielles Empfangsgerät und du musst monatlich einen festen Betrag an den Kabelnetzbetreiber entrichten. Schnell kommen dafür 20 oder mehr Euro pro Monat zusammen. Dafür sind oftmals Internet und Telefon inbegriffen.
• Internet als Alternative zum klassischen Fernsehprogramm, das sich vor allem bei einem Smart-TV gut eignet. Du kannst also streamen, was und wo immer es dir beliebt – beispielsweise eben auf Netflix, auf Amazon Prime oder einfach auf YouTube. Je nachdem, musst du eventuell eine monatliche Gebühr bezahlen. Oft liegen die Kosten aber unter jenen für einen Kabelanschluss.
Immer mehr Studenten entscheiden sich heutzutage für das Streaming als Alternative zum klassischen Fernsehprogramm, denn so kannst du immer genau das ansehen, was dich gerade interessiert. Zudem musst du nicht mehr darauf warten, dass jede Woche eine neue Folge deiner Lieblingsserie veröffentlicht wird. Netflix und weitere Streaming-Anbieter sind daher eine hervorragende, da kostengünstige Wahl mit vielen Vorteilen. Einen Internetanschluss benötigst du sowieso für das Studium; auch diesen musst du daher frühzeitig abschließen. Frühzeitig ist dabei ein wichtiges Stichwort, denn der Anschluss kann mehrere Wochen dauern und in dieser Zeit entsteht, anders als beispielsweise beim Strom, tatsächlich eine Versorgungslücke – sprich du hast kein Internet. Am besten beantragst du daher den Internetanschluss, sobald du deinen Einzugstermin kennst. Auch hier lohnt sich zudem der Preisvergleich zwischen verschiedenen Anbietern.
Übrigens: Den Rundfunkbeitrag musst du ebenfalls in deine monatlichen Kosten einplanen, denn diesen muss heutzutage fast jeder bezahlen. Eine Ausnahme gilt für dich unter Umständen nur, wenn du BAföG oder ähnliche Leistungen beziehst. Dann musst du dich aber aktiv befreien lassen. Dich nicht bei der GEZ anzumelden, ist also in keinem Fall die richtige Lösung. In einer WG hast du aber den Vorteil, diese Gebühren – ebenso wie beispielsweise jene für das Internet, das Netflix-Abo & Co – mit deinen Mitbewohnern teilen zu können.
Kommen wir zu dem Punkt, der vorhin schon erwähnt wurde: Adressänderungen. Nachdem du dich auf das wirklich Wichtige wie die Behördengänge oder den Internetanschluss gekümmert hast, steht nun nämlich eine Fleißarbeit an: Überall, wo deine Adresse hinterlegt ist, musst du diese ändern. Das gilt beispielsweise bei Vertragspartnern wie deinem Handytarif oder deinem Fitnessstudio. Aber das gilt auch für Online-Shops, in denen du häufig einkaufst, für Versicherungen jeder Art oder für Dienstleister wie deinen Steuerberater. Meistens reicht zum Glück eine kurze Benachrichtigung aus, beispielsweise per Telefon oder E-Mail. Zeit sparst du also, indem du eine vorgefertigte E-Mail verfasst und nur die Details wie die Anrede oder die Versicherungsscheinnummer individuell anpasst. Im Internet findest du zudem praktische Listen, wo du dich eventuell überall ummelden musst, damit du keine wichtige Anlaufstelle vergisst. Aber falls doch, ist das meistens nicht weiter schlimm und du kannst die Adressänderung bei Bedarf jederzeit nachholen.
Was allerdings passieren kann, ist, dass wichtige Briefe oder andere Unterlagen dann bei deiner alten Adresse landen, sofern du eben noch keine Adressänderung vorgenommen oder diese vergessen hast. Wenn du zuvor bei deinen Eltern gewohnt hast, ist das in Ordnung, denn sie können dir die Briefe & Co einfach weiterleiten oder in die Hand drücken, wenn du das nächste Mal zu Besuch bist. Hattest du aber zuvor schon eine eigene Wohnung oder vielleicht ein WG-Zimmer, drohen solche Briefe verloren zu gehen. Dann ist es wichtig, dass du einen Nachsendeauftrag einrichtest. Je kürzer dieser andauert, desto günstiger ist er aber – und auch deshalb lohnt es sich, wenn du mit den Adressänderungen Gas gibst.
Nun hast du vorerst alle Formalitäten erledigt, doch es wartet die wohl noch größte Herausforderung auf dich: dich einzuleben. Vor allem, wenn du in eine bislang fremde Umgebung gezogen bist, wirst du dich nämlich nicht von Beginn an heimisch fühlen. Stattdessen kann sich schnell ein gewisses Heimweh bemerkbar machen und je früher du gegensteuerst, desto schneller wird dieses verschwinden. Soziale Kontakte sind dafür das A und O…und wo könntest du damit besser anfangen als im eigenen Zuhause? Stelle dich daher einfach deinen Nachbarn vor, so weißt du direkt, wer neben, über oder unter dir wohnt. Vielleicht handelt es sich ja ebenfalls um Studenten, mit denen du dich anfreunden kannst. Aber selbst, wenn nicht, so werden sie sich über die nette Geste freuen und du legst den Grundstein für eine harmonische Nachbarschaft.
Wenn du aber zu den eher introvertierten Menschen gehörst, kostet es dich vielleicht Überwindung, einfach bei den Nachbarn zu klingeln. Du kannst dann auch einen Infozettel entwerfen und in die Briefkästen legen, auf dem du dich kurz vorstellst, bestenfalls mit Foto. Sie werden dich dann vermutlich darauf ansprechen, wenn du sie das erste Mal im Treppenhaus triffst. Oder du lädst sie darin zu einer kleinen Einweihungsparty ein – so kann jeder selbst entscheiden, ob er vorbeikommen möchte oder nicht. Du musst also nicht an fremden Türen klingeln, wenn du nicht willst, schließlich ist dann auch das Risiko hoch, dass niemand zuhause oder der Moment unpassend ist. Einfach kommentarlos einzuziehen, ist aber weder üblich noch freundlich.
Mit der Einweihungsparty ist bereits ein wichtiges Stichwort gefallen. Auch eine kleine Einstandsfeier ist eine tolle Idee, um soziale Kontakte zu knüpfen oder zu festigen. Der optimale Zeitpunkt dafür ist daher, wenn du bereits einige Leute vor Ort kennengelernt hast – also meistens nach Semesterbeginn. So kannst du direkt deine Kommilitonen einladen und gerne können diese weitere Freunde mitbringen, damit du schnell Anschluss findest. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass die Party nicht eskaliert, denn dann hinterlässt du bei Nachbarn und Vermieter sicherlich keinen guten ersten Eindruck. Es sollte sich daher eher um ein gemütliches Zusammensitzen handeln als um eine lautstarke Hausparty.
Wenn du private Umzugshelfer hattest, beispielsweise Freunde aus der Heimat, solltest du auch diese zur Einstandsfeier einladen. Damit sagst du noch einmal „Danke“ und beweist, dass du deine alten Freunde trotz neuer Heimat nicht vergessen wirst. Gib also ein paar Bier aus, stelle unalkoholische Getränke zur Verfügung und bestenfalls auch kleine Snacks. Dabei darfst du aber nicht unterschätzen, dass eine solche Einweihungsparty durchaus ins Geld gehen kann. Du musst die Kosten also realistisch einschätzen und in deine Umzugskosten einkalkulieren. Übersteigen sie dein Budget, ist die Einstandsfeier zumindest vorerst kein Muss; du kannst diese schließlich noch in einigen Monaten nachholen. In dieser Hinsicht genießt du also Gestaltungsfreiheit ganz nach deinem individuellen Geschmack.
So schön die Einweihungsfeier (auch) mit deinen alten Freunden, deiner Familie oder anderen Umzugshelfern war: Jetzt wird es Zeit, um in den neuen Lebensabschnitt zu starten. Vor allem die Eltern haben oft Probleme damit, den Absprung zu schaffen und dich in deiner neuen Heimat allein zu lassen. Das ist verständlich, doch du solltest den Umzugshelfern auf freundliche Weise zu verstehen geben, dass du dich nun allein einleben möchtest – und sie in absehbarer Zeit besuchen oder wieder einladen wirst. Ziel sollte jetzt nämlich sein, dich schnellstmöglich am neuen Wohnort heimisch zu fühlen. Und auch, wenn der erste Moment, in dem du ganz allein in deiner neuen Bude stehst, beängstigend sein kann, so ist er doch wichtig. Denn er ist der Startschuss für dein neues Leben in der ebenfalls neuen Studentenwohnung.
Um dich heimisch zu fühlen, spielt auch die Orientierung eine wichtige Rolle. Du musst dich schließlich an deinem neuen Wohnort zurechtfinden. Wo ist die nächste Bahnhaltestelle? Wo ist der nächste Supermarkt? Wo ist die nächste Bar? Solche und viele weitere Fragen wirst du dir nach deinem Umzug stellen. Du musst zudem den Weg in die Universität finden oder zu deinen neuen Freunden. All das kann zu Beginn eine echte Herausforderung sein – trotz moderner Helferlein wie Navigations-Apps. Vor allem, wenn es um wichtige Termine oder eben den ersten Vorlesungstag geht, lohnt es sich deshalb, die Wege vorab zu recherchieren und vielleicht sogar schon einmal dorthin zu gehen oder zu fahren. Dann weißt du genau, wohin du musst, wenn die Zeit drängt. Aber keine Sorge: Schon bald wird dir die Orientierung immer leichter fallen und es wird sich ein erstes Heimatgefühl einstellen.
Extra-Tipp: Es kann zu Beginn unglaublich interessant sein, einfach die Gegend zu erkunden und dich überraschen zu lassen, wohin dich die eine oder andere Straße führt. Auch kannst du einfach die Bar um die Ecke oder das Café zwei Straßen weiter ausprobieren. Eine gewisse Neugierde ist deshalb nach dem Umzug eine große Hilfestellung und sorgt nicht nur für eine bessere Orientierung, sondern führt dich vielleicht sogar zu ersten Bekanntschaften, die dich ebenfalls schneller heimisch fühlen lassen.
Egal, ob es darum geht, dass deine erste Wohnung nicht an akutem WLAN-Mangel leidet oder dich bei alten Freunden und neuen Nachbarn beliebt zu machen: Direkt nach dem Umzug steht noch einiges an Arbeit auf dem Programm. Vieles kannst du zwar am PC erledigen, anderes dagegen muss vor Ort gehandhabt werden. Doch tröste dich: Erstens lernst du so deine neue Umgebung gleich gut kennen und zweitens darfst du danach wirklich mit Fug und Recht erst einmal chillen und das langersehnte Studentenleben in vollen Zügen genießen.