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Ob in der Schule oder im Studium, wir müssen alle da durch und gelegentlich ein Referat halten. Nicht gerade jedermanns Sache. Leider können wir es nicht beeinflussen. Es muss getan werden. Dabei hilft es uns keineswegs, manch anderen Kandidaten dabei zu beobachten, wie er aus einer simplen Vorlesung eines Referats regelrecht eine Darbietung macht. Dies sorgt für zusätzlichen Adrenalinschub und kann so manchen völlig aus der Fassung bringen. Aber zunächst einmal keine Panik! Hier präsentieren wir dir einfache Tipps, die dich zwar nicht zu einem Showmaster machen – das muss auch nicht sein –, aber dich dafür sicher durchs Referat bringen, ohne deinen Flugzeugträger zum Schaukeln zu bringen.
Sofern es möglich ist, nimm Einfluss auf die Wahl deines Themas, womit du auch etwas anfangen kannst. Dies ist in mancherlei Hinsicht nicht möglich, da entweder einem die Themen vorgegeben werden oder die beliebten Optionen womöglich schnell vergriffen sind. In dem Fall lautet die bittere Wahrheit: Pech gehabt! Aber das ist kein Grund, gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Dann hast du halt ein Thema, das dir überhaupt nicht liegt. Mit der richtigen Vorbereitung knackst du auch diese Schale.
In der Regel werden umfangreiche Themen stets als Gruppe von mindestens zwei Personen oder mehr vorgestellt. Dies bedeutet zwangsläufig, dass ihr euch die Arbeit dementsprechend aufteilt. Doch Vorsicht ist geboten. Sofern du deine Mitschüler oder Kommilitonen ausreichend gut kennst, weißt du eventuell auch, wie sie ticken. Das klingt jetzt zwar gemein, aber gib dich nicht mit Leuten ab, die entweder deine Zeit vergeuden oder dich ausnutzen. Dein Job ist es nicht, die anderen da durchzupauken. Schließlich musst du deinen eigenen Anteil leisten. Wenn du schon keinen Einfluss nehmen kannst, dann sorge zumindest dafür, dass die Aufgaben gerecht verteilt sind. Jemanden nur den Einleitungssatz in einem Referat aufsagen lassen, während du im Alleingang den Hauptteil übernimmst, ist nicht fair. Bedenke, dass ihr als Gruppe eventuell bewertet werdet. Das heißt, für deine Mühen bekommen die anderen ebenso eine gute Bewertung, obwohl deren Leistung nicht deinem Aufwand entsprach. Andersherum kann es vermutlich ebenso schiefgehen. Ein Gruppenmitglied kann sich schlecht einbringen oder kaum etwas beitragen. Dahinter muss keine böse Absicht stecken. Als Gruppe könnt ihr ihn auffangen und die Sachen besprechen. Klärt vorab sämtliche offenen Fragen, denn unterm Strich funktioniert die Präsentation eures Referats nur als Ganzes. Zudem scheue nicht davor zurück, selbst auf deine Mitglieder zuzugehen, um nach Hilfe bei Verständnisproblemen zu fragen. Dies zeigt, dass du dich einbringen möchtest und das Projekt ernst nimmst.
Du bist nervös und willst es einfach nur hinter dich bringen? Klingt verständlich, aber macht dein Referat nicht besser. Denk nicht daran, dass deine Partner problemlos vor Publikum sprechen können, während du dir die Zähne ausbeißt. Anstelle dessen konzentriere dich vollkommen auf dich selbst. Zunächst einmal durchatmen. Trage deinen Text langsam und möglichst flüssig vor. Notfalls statte dich in deiner Nähe mit einer Flasche Wasser aus, falls dein Mund trocken wird. Selbst die größten Talkshowmaster nehmen gelegentlich einen Schluck Wasser zu sich. Sofern es möglich ist, verwende klare Begrifflichkeiten, die auch jeder versteht, damit du im Nachhinein deine Wortwahl nicht erklären musst. Und wenn du schon Fachbegriffe einbaust, gehe auch sicher, dass du sie zu einem korrekt aussprichst und zum anderen deren Bedeutung auch verstehst.
Eine gute Kombination aus Gelassenheit und selbstbewusstem Auftreten ist das A und O. Es ist nicht ausgeschlossen, dass man dir deine Nervosität ansieht, aber gerade das gibt dir Schneid. Oberkörper gerade, Kopf geradeaus, Schultern nicht sacken lassen und versuchen, stets einen freundlichen Gesichtsausdruck zu machen. Niemand verlangt von dir ein Dauergrinsen. Vielmehr solltest du versuchen, deinem Publikum zu suggerieren, dass du dein Bestes geben wirst, ihnen die Materie nahezulegen. Kurzum: Ein freundliches Lächeln gepaart mit der nötigen Ernsthaftigkeit reicht aus.
Da wir uns im digitalen Zeitalter befinden, wird dein Referat höchstwahrscheinlich von einer Powerpoint-Präsentation begleitet. Viele neigen dazu, den Fehler zu begehen, ihre Notizen zum Thema eins zu eins auf eine Folie in der Präsentation zu klatschen. Ja, das ist durchaus eine Möglichkeit, wenn man vorhat, vollkommen am Ziel vorbeizuschießen. Sinn und Zweck ist es aber, sein Thema übersichtlich und nachvollziehbar mithilfe einer Powerpoint-Folie darzustellen, ohne weitere Fragen aufzuwerfen. Arbeite mit Bildern und verhältnismäßig ausreichenden Stichpunkten. Somit sorgst du für eine visuelle Veranschaulichung deines Beitrags.
Sich Notizen an die Hand zu nehmen, ist ebenfalls eine gute Lösung. Begehe allerdings nicht den Fehler und schleppe deinen kompletten Arbeitsblock nach vorne, sondern statte dich mit Karteikarten aus. Fast ausnahmslos jeder Moderator oder Nachrichtensprecher betritt nicht die Bühne, ohne sich mit seinen Notizen zu wappnen. Dementsprechend spricht nichts dagegen, es selbst auch auf diese Weise auszuprobieren. Hänge dich aber nicht daran fest. Wir versuchen dir zwar zu helfen, dein Referat so gut wie möglich zu überstehen, aber uns ist auch wichtig, dass du dich dazu antreibst, freizusprechen.
Probe deinen Beitrag rechtzeitig vor Freunden, Familie und/oder vor deinen Referatsmitgliedern. Nimm deren konstruktive Kritik an. Man wird wohl nicht alle Fehler ausmerzen können, aber sie dienen als Basis, damit du an dich arbeiten kannst. Vergiss nicht, niemand erwartet von dir eine Show à la Joko & Klaas, aber du solltest zumindest den Eindruck vermitteln, dass es dir am Herzen liegt, den Leuten etwas Lehrreiches auf dem Weg mitzugeben.
Gelegentlich kannst du dein Referat aufbessern, indem du eine Gruppendiskussion einleitest. Je nachdem, wie dein Publikum gestrickt ist, kann es zu einem regen Austausch kommen oder es kann sich keine Beteiligung entwickeln. Wir raten dir, dich auf beide Eventualitäten vorzubereiten. Bei der ersten Variante sorge dafür, dass du mit deinem Thema vollkommen vertraut bist, um Rückfragen zu beantworten oder auf Einwände einzugehen. Wenn du auf einen Sachverhalt keine klare Antwort weißt, scheue dich nicht davor, es ehrlich zum Ausdruck zu bringen. Immerhin bist du auch nur ein Mensch und keine Computerdatenbank. Beim Letzteren kannst du den Versuch aufbringen, eine Gruppendiskussion anzuregen. Wenn du aber merkst, dass du gegen eine Wand läufst, stelle dem Publikum deine Ansichten vor und gehe anschließend zum nächsten Punkt über. So kommst du nicht aus dem Takt und zeigst, dass du mit solchen Widrigkeiten souverän umgehen kannst.
Manche Lehrkörper oder Zuschauer haben die unangenehme Angewohnheit, permanent mit Fragen dazwischen zu grätschen. Warum erzählen wir dir das? Damit du dich darauf vorbereiten kannst, denn das kann sogar den besten Vortrag aus dem Takt bringen. Darum unser Ratschlag: Bewahre auch hier einen kühlen Kopf und nimm eventuell einen neuen Anlauf. Mache am besten klar, dass sämtliche Fragen am Ende des Referats aufgeklärt werden.
Dein Referat ging jetzt vielleicht nicht ab wie eine Rakete, aber du hast es zumindest überstanden. Nun kannst du aus deinen Fehlern lernen und es nächstes Mal besser machen. Es ist übrigens nicht verkehrt, Fehler zu machen. Der Umgang mit ihnen ist entscheidend. Sich diese Fehler einzugestehen und Verantwortung dafür zu übernehmen, um sich selbst weiterzuentwickeln, zeigt, aus welchem Holz man geschnitzt ist. Darum resümiere für dich selbst oder gemeinsam mit deinen Mitgliedern das Ergebnis des Referats. Von hier an kannst du dich eigentlich nur noch steigern. Glaube an dich selbst!
Adrian Kruszewski