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Bilanz

Das Anlagevermögen bildet die Grundlage der Betriebsbereitschaft. Deshalb gehören dazu alle Vermögensposten, die dem Unternehmen langfristig dienen.

Das Umlaufvermögen umfasst alle Vermögensposten, die sich kurzfristig in ihrer Höhe verändern, weil sie sich ständig „im Umlauf“ befinden: Werkstoffe werden eingekauft und dann zu Fertigerzeugnissen verarbeitet. Werden Fertigerzeugnisse mit einem Zahlungsziel verkauft, entstehen im Unternehmen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurz: Ford. a. LL.). Begleichen die Kunden ihre Rechnungen durch Banküberweisung, vermindert sich der Forderungsbestand, wobei sich zugleich das Bankguthaben erhöht, das wiederum zum Kauf von Werkstoffen verwendet werden kann.

Die Vermögensposten werden im Inventar nach steigender Flüssigkeit (Liquidität) geordnet, also nach dem Grad, wie schnell sie in Geld umgesetzt werden können. Die Schulden (Verbindlichkeiten) werden im Inventar nach ihrer Fälligkeit geordnet.

Das Eigenkapital oder Reinvermögen des Unternehmens ergibt sich, indem die Schulden vom Vermögen abgezogen werden.

Das Inventar ist eine ausführliche Aufstellung der einzelnen Vermögensteile und Schulden (Fremdkapital) nach Art, Menge und Wert, das ganze Bände umfassen kann. Dadurch verliert es erheblich an Übersichtlichkeit. § 242 HGB verlangt daher außer der regelmäßigen Aufstellung des Inventars noch eine kurz gefasste Übersicht, die es ermöglicht, geradezu mit einem Blick das Verhältnis zwischen Vermögen und Schulden des Unternehmens zu überschauen.

Eine solche Übersicht ist die Bilanz. Mehr dazu im folgenden Video:


Beispiel: Aus dem angegebenen Inventar ergibt sich folgende Bilanz zum 31.12.:

Aktiva
Passiva

I. Anlagevermögen
I. Eigenkapital
14.000.000,00

1. Grundstücke und Bauten
8.410.000,00
II. Fremdkapital

2. TA und Maschinen
2.703.000,00
1. Hypothek
4.106.000,00

3. Fuhrpark
427.000,00
2. Darlehen
1.204.000,00

4. BGA
460.000,00
3. Verbind. a. LL.
690.000,00

II. Umlaufvermögen

1. Rohstoffe
2.405.000,00

2. Hilfsstoffe
824.000,00

3. Betriebsstoffe
154.000,00

4. Unfertige Erzeugnisse
628.000,00

5. Fertige Erzeugnisse
2.052.000,00

6. Forderungen
994.000,00

7. Kassenbestand
27.000,00

8. Bankguthaben
916.000,00

20.000.000,00
20.000.000,00

Die Bilanz ist eine Kurzform des Inventars in Kontenform. Sie enthält auf der linken Seite die Vermögensteile, auf der rechten Seite die Schulden bzw. Verbindlichkeiten (Fremdkapital) und das Eigenkapital als Ausgleich (Saldo).

Wichtig: Beide Seiten der Bilanz weisen immer die gleiche Summe auf.

  • Aktiva heißen die Vermögenswerte
  • Passiva heißen die Kapitalwerte

Aktiva werden nach der Flüssigkeit und Passiva nach der Fälligkeit geordnet.

Übungsaufgaben

Kreuze an, ob nachfolgende Aussagen richtig (r) oder falsch (f) sind!

Aussage
r
f

a)
Das Bankguthaben eines Unternehmens wird ermittelt, indem von der Summe der Vermögensgegenstände die Schulden abgezogen werden.

b)
Die Inventur ist eine mengen- und wertmäßige Erfassung sämtlicher Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens.

c)
Das Anlage- und Umlaufvermögen repräsentiert die Mittelverwendung, wohingegen das Eigenkapital und die Schulden die Mittelherkunft repräsentieren.

d)
Die Bilanzsumme auf der Aktivseite muss mit der Bilanzsumme auf der Passivseite übereinstimmen. So muss die Höhe des Bankguthabens deckungsgleich mit der Höhe der aufgenommenen Darlehen sein.

e)
Das Inventar ist eine komprimierte Darstellung der Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens, während die Bilanz eine ausführlichere Darstellung vornimmt.

Lösungen

Die richtigen bzw. falschen Aussagen lauten:

  1. Falsch, das Reinvermögen eines Unternehmens wird ermittelt, indem man die Schulden von der Summe der Vermögensgegenstände abzieht.
  2. Richtig
  3. Richtig
  4. Falsch, die Höhe des Bankguthabens muss nicht deckungsgleich mit der Höhe der aufgenommenen Darlehen sein, sondern kann völlig unterschiedlich sein. In der Praxis wird das Bankguthaben durch eine Kombination von Eigen- und Fremdkapital finanziert.
  5. Falsch, das Inventar ist eine ausführlichere Darstellung der Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens, während die Bilanz eine komprimierte Darstellung davon ist.