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Immunbiologie

Die Immunbiologie ist die Lehre der körpereigenen Abwehrmechanismen gegen Krankheitserreger. Einige der Abwehrmechanismen sind dabei von Geburt an vorhanden, andere werden im Laufe des Lebens erst erlernt. In diesem Artikel erklären wir dir den Unterschied zwischen der unspezifischen- und der spezifischen Immunabwehr.

Grob werden bei der Immunabwehr zwei verschiedene Arten unterschieden:

  • Unspezifische Immunabwehr
  • Spezifische Immunabwehr

Unspezifische Immunabwehr
Die unspezifische Immunabwehr des Körpers besteht aus zwei verschiedenen Verteidigungslinien. Die erste wird von mechanischen und chemischen Barrieren gebildet, die Erreger daran hindern, in unseren Körper zu gelangen. Allen voran steht die Haut des Menschen, die verwundbarere Gewebe vor äußeren Einflüssen schützt. Auch der pH-Wert im Magen oder Speichel und Tränen dienen unter anderem der Immunabwehr. Die zweite Barriere wird von einer Gruppe unspezifischer Zellen gebildet, falls es doch ein Erreger schafft, in den Körper vorzudringen: Eine Gruppe verschiedener weißer Blutzellen. Die weiße Blutzellen werden im roten Knochenmark gebildet und leben meist nur wenige Stunden. Die zerstören Erreger durch Phagozytose, nehmen den Erreger also durch Endozytose auf und verdauen sie mithilfe von Lysosomen.

Wichtigste weiße Blutzellen der unspezifischen Immunabwehr:

  • Neutrophile Granulocyten: Zu 60 bis 70% bestehen die weißen Blutzellen aus diesem Typen. Sie reagieren auf Signalstoffe und vernichten den Erreger dann durch Phagozytose.
  • Eosinophile Ganulocyten: Da sie eher die Aufgabe haben, parasitische Erreger wie Würmer oder ähnliches zu vernichten, kommen sie nur in einer geringen Anzahl in der unspezifischen Abwehr vor.
  • Basophile Granulocyten und Mastzellen: Von diesen Zellen werden Entzündungen eingeleitet.
  • Monocyten: Sie können selbstständig in andere Gewebe auswandern, in denen sie sich dann zu Makrophagen weiterentwickeln. Diese sind besonders kompetent bei der Vernichtung von Erregern durch Phagozytose. Sie gehören zu den sogenannten antigenrepräsentierenden Zellen (APC), die mithilfe eines Molekül-Komplexes (MHC-Klasse-II) auf der Zelloberfläche in der Lage sind, nach der Phagozytose von Erregern einen Teil der Antikörper zu repräsentieren und so auf den eingedrungenen Erreger aufmerksam zu machen.
  • Natürliche Killerzellen: Sie sind nicht für Erreger von außen, sondern für infizierte Zellen und Krebszellen im Körper zuständig.
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Weiße Blutzellen werden über das Blutsystem und über das lympathische System (ein Gefäßsystem zum Transport von Flüssigkeiten) im Körper transportiert. Dadurch werden die Zellen im ganzen Körper verteilt und können den Körper vor Erregern schützen.

Auch Entzündungen gehören zu den Abwehrmechanismen der unspezifischen Immunabwehr, wenn der Erreger zum Beispiel durch eine Schnittwunde bereits in den Körper eindringen konnte. Die Blutgefäße erhöhen dann ihre Durchlässigkeit und die Temperatur erhöht sich, damit das Immunsystem schneller auf die Bedrohung reagieren kann. Eiterbildung sorgt dann dafür, dass Zellen und Lymphflüssigkeit abgetragen wird.

Spezifische Immunabwehr
Auch an der spezifischem Immunabwehr sind weiße Blutzellen beteiligt. Die Zellen, die hierzu gehören, erkennen jedoch spezifische Krankheitserreger ganz gezielt und bekämpfen diese dann möglichst effektiv.

Man unterscheidet nach dem Ort der Entstehung zwei verschiedene Typen von weißen Blutzellen der spezifische Immunabwehr:
1. die T-Lymphocyten (Bildung bis zur Pubertät im Thymus)
2. die B-Lymphocyten (Bildung im Knochenmark)

B-Lymphocyten

Sie sorgen dafür, dass bei Erregerbefall Antikörper hergestellt werden, die genau zu den Antigenen, das sind spezifische Oberflächenproteine auf der Membran von Erregern, passen. Die Antikörper werden im Blut verteilt und sorgen dafür, dass die Erregerzellen miteinander verklumpen. Diese können sich dann nicht mehr vermehren und werden von phagozytiert. Man spricht bei dieser Art der Immunantwort von der humoralen Abwehr. An der Informationsübermittlung dabei sind sogenannte T-Helferzellen beteiligt, die eine besondere Form der T-Lymphocyten sind. Treffen sie auf eine antigenpräsentierende Zelle (zum Beispiel einen Makrophagen), findet eine spezielle Wechselwirkung statt, die dafür sorgt, dass sich die T-Helferzelle teilt und ein ganz spezifischer, auf diese Antigene ausgerichteter Klon der T-Helferzelle entsteht. Dieser Klon aktiviert dann die B-Lymphocyten, die Plasmazellen bilden, welche dann Antikörper gegen genau diese Antigene produzieren. B-Lymphocyten sind außerdem dafür zuständig, dass Gedächtniszellen produziert werden. Diese können bei einem erneuten Befall mit dem Erreger direkt spezifische Antikörper herstellen.

T-Lymphocyten

Sie besitzen ebenfalls spezifische Oberflächenstrukturen, die T-Zell-Rezeptoren. Dieser werden aber nicht ins Blut abgegeben. Deshalb spricht man hier von der zellvermittelten Immunabwehr. Diese ist vor allem dafür verantwortlich, befallene Zellen im Körper zu erkennen und zu eliminieren. Auch dies geschieht wieder über spezielle Oberflächenstrukturen, die von befallenen Zellen repräsentiert werden. Trifft ein T-Lymphocyt auf eine T-Helferzelle, die ein Antigen repräsentiert, so wird der T-Lymphocyt zu einer Cytotoxischen Zelle aktiviert. Diese differenziert sich
dann zu einer aktiven Killerzelle und produziert ein Protein, welches die Zellmembran infizierter Zellen zerstört.

T-Lymphocyten

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