Auf unserem Schülerblog berichten Schüler aus ganz Deutschland in Gastbeiträgen über Ihre Erfahrungen mit Schule und Lernen. In diesem Artikel schreibt die angehende Studentin Medienwissenschaftlerin (https://www.instagram.com/medienwissenschaftlerin/) über ihre Tipps für die Abivorbereitungszeit.
Immer wieder müssen wir uns im Leben eingestehen, dass wir ins eiskalte Wasser geschmissen werden oder uns selbst trauen müssen, ins eiskalte Wasser zu springen. Egal für welche Möglichkeit wir uns entscheiden – beide sind kräftezerrend. Aber am Ende können wir stolz auf uns sein, es hinter uns gebracht zu haben.
So ging es mir beim Abitur und der Vorbereitung. Der Unterricht, die Tests, Hausaufgaben und die anstehende Prüfungsvorbereitung müssen mit der Freizeit und natürlich auch noch Schlaf unter einen Hut gebracht werden. Ich habe im März 2017 meine Abiturprüfungen absolviert und kann mir vorstellen, dass diejenigen, die sie noch vor sich haben, jetzt schon ein mulmiges Bauchgefühl bekommen, auch wenn sie noch Monate oder gar Jahre entfernt sind.
Daher möchte ich nun meine Erfahrungen und Tipps im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung mit euch teilen.
Plane deine Lernphase
Für mich ist Zeitmanagement ist das A und O bei der Prüfungsvorbereitung. Wenn mich jetzt jemand fragt, worauf man bei der Abivorbereitung achten sollte, dann darauf, dass man früh genug anfängt zu lernen. Überwinde deinen inneren Schweinehund! Ich selbst weiß, dass aller Anfang schwer ist, aber fang lieber früh genug an und teile so die Prüfungsthemen gleichmäßig und in einem größeren Zeitraum ein, als das du gezwungen bist, alle Themen innerhalb einer Woche zu lernen. Da ist der Stress vorprogrammiert.
Ich habe im Dezember 2016 damit angefangen, intensiv für meine damalige Psychologieprüfung zu lernen. Ich hatte also gute vier Monate Zeit, alle Themen sortiert zu wiederholen und abzuspeichern.
Ratsam ist es, wenn du nicht zu viele verschiedene Themen eines Prüfungsfachs an einem Tag lernst und dich lieber erst einmal auf ein Thema mit dessen Unterthemen konzentrierst. Und so arbeitest du dich strukturiert durch, ohne in ein Informationswirrwarr zu fallen.
Es reicht nach meiner Erfahrung bereits, sich pro Tag eine Stunde konzentriert an den Schreibtisch zu setzen und zu lernen – wichtig: ohne jegliche Ablenkung. Danach solltest du dann auf jeden Fall eine Pause einlegen! Das eine Thema arbeitest du für die nächsten Tage – je nach deiner persönlichen Einteilung – durch. Soweit du mit diesem ersten Thema fertig bist, beginnst du mit dem zweiten. Wichtig ist hierbei vor allem, dass du das erste Thema immer und immer wieder wiederholst und so nicht aus deinem Kopf verbannst.
Ich habe mir zum Beispiel einen Vorbereitungsplan für Psychologie erstellt, sodass ich sehen konnte, welche Lernplaneinheit ich an welchem Tag beginne zu lernen, wiederhole oder abschließe.
Setze dir konkrete Ziele
Es ist wichtig, dass du dir konkrete Ziele setzt, wie zum Beispiel das Erreichen einer bestimmten Note oder die Abarbeitung einer solchen To-Do Liste, um dir selbst zu verdeutlichen, dass deine Arbeit und dein Ehrgeiz positive Auswirkungen mit sich ziehen. Dadurch bleibst du motiviert und bist mit dir selbst zufrieden, was in der Lernphase enorm wichtig ist.
Ich habe gemerkt, dass es mir gut tut, mich nach dem Erreichen meines Ziels zu belohnen. Sei es in Form eines Stückes Kuchen oder einer Folge meiner Lieblingsserie… oder vielleicht doch vier Folgen. 😉
Finde deine Lernmethode
So verschieden wie wir Menschen sind, existieren auch unterschiedliche Lerntypen.
Bevor du anfängst, dich für eine deiner Abiprüfungen vorzubereiten, solltest du erst einmal herausfinden, welcher Lerntyp du bist. Ich kann dir einen guten Test empfehlen, um dies herauszufinden:
https://www.philognosie.net/denken-lernen/lerntypen-test-welcher-lerntyp-bin-ich
Es gibt vier verschiedene Lerntypen.
Der visuelle Lerntyp
Die Veranschaulichung von Informationen mithilfe von Mind Maps, Grafiken, Textmarkern, Skizzen oder Videos ist für diesen Lerntypen besonders vorteilhaft.
Der auditive Lerntyp
Der auditive Lerntyp lernt am Besten durch das Zuhören. Daher sollte dieser Typ seine Texte laut vorlesen oder diese gar auf ein Tonband speichern, um sie zum Beispiel kurz vor dem zu Bettgehen nochmals anhören und verinnerlichen zu können.
Der motorische Lerntyp
Der motorische Lerntyp benötigt Bewegung beim Lernen.
Ich selber erwische mich oft dabei, dass ich beim Lernen im Zimmer auf- und abgehe.
Der kommunikative Lerntyp
Der vierte und letzte Lerntyp lernt durch das Sprechen, also durch den Austausch von Informationen mit anderen. Hierbei ist es von Vorteil eine Lerngruppe zu bilden und sich zum Beispiel gegenseitig Prüfungswissen abzufragen.
Vermeide negative Gedanken
Negative Gefühle wie Ärger, Trauer oder Stress rauben dir Energie und Kraft.
Auch wenn es in der Phase der Abivorbereitung immer wieder schwer fällt, rate ich dir positiv zu bleiben. Lächle und lach so viel zu kannst – auch wenn du in dem Moment keinen direkten Anlass dazu hast. Das hebt die Stimmung, baut den Stress ab und macht dein Gehirn aufnahmefähiger.
Versuche auch negative Gefühle gegenüber deinem Hassfach zu vermindern. Mathematik hat mich zum Beispiel mehrmals am Tag zum Verzweifeln – und sogar zum Heulen – gebracht. Ich habe den Fehler gemacht, mir selbst zu sagen, dass ich Mathe nicht kann. Egal wie sehr ich es versucht habe, es hat nie funktioniert und leider war das Ergebnis der Prüfung am Ende auch nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Damit will ich euch keine Angst machen, denn heute weiß ich, dass wenn ich meine negativen Gedanken und Einstellungen gegenüber Mathe abgeschaltet hätte, ich wesentlich besser abgeschnitten hätte. Seltsamerweise ist heute meine Einstellung gegenüber Mathe neutral und ich verstehe gewisse Themen des Prüfungsstoffs besser, als noch vor einem Jahr. Zufall? Ich glaube nicht.
Auch wenn du immer noch Bedenken dabei hast, die Abiprüfungen nicht zu schaffen, möchte ich dir mitgeben: Mit der richtigen Vorbereitung ist das Abitur zu schaffen! Auch ich habe es, trotz kleiner Schwierigkeiten, geschafft und fange nun in einem Monat an zu studieren.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg zum Abitur!
– Deine Medienwissenschaftlerin
Kommentare
Eine Antwort zu „Erfolgreiche Abivorbereitung – Ein Erfahrungsbericht“
Hallo Maike,
danke für den schönen Eintrag! Mein Sohn steht vor dem Abitur und ist der Meinung, ein „audiovisueller“Lerntyp zu sein. Sprich: Er lernt etwas am besten, wenn er den Stoff einerseits erklärt bekommt und dabei andererseits auch etwas Anschauen kann. Wäre da Lernvideos förderlich? Er hat „Gut-Erklaert“ im Internet gefunden, die Stoff aus den Fächern Mathe, Chemie und Physik in Videos erklären. Was meinst du dazu?
LG
Anne-Marie